Neuzugang ... Mercedes 200 Diesel Baumuster W110 Jg 1965

 

Ich habe wieder einmal eine Heckflosse zu einem bezahlbaren Preis und brauchbarem Zustand aufgetrieben.

 

Alle Motoren des W110 190Dc beginnen mit M621-921. Andere Motornummern findet man hier

ABER: oftmals wurden sie durch den neueren Motor OM621 918 (VIII) bei Motorschaden etc. ausgetauscht. Dies ist der Motor des Nachfolgemodell´s 200D W110. Er hat jedoch eine 5-fach gelagerte statt einer 3fach gelagerte Kurbelwelle und läuft dem entsprechend ruhiger (so Aussage des Werk wie ich nicht bestätigen kann. Die Flossendiesel sind raue Gesellen. Sie verarbeiten fast alles was du in den Tank kippst, egal ob es PÖL (Pflanzenöl) oder Heizöl in den Tank kippst. Kipps du PÖL in den Tank, fährst du geruchsmässig mit einer Pommes-Bude spazieren. Der OM621 ist ein sogenannter Vielstoff-Motor. Benzin solltest du allerdings nicht in den Tank pur rein kippen, da fliegt er dir um die Ohren. Einzig wenn, dann um das PÖL welches im Winter zähflüssig wird, flissfähig zu halten denn eine beheizte Dieselleitung und einen beheizten Tank hat die Dieselflosse nicht.

Das Gescheiteste ist, du fährst wie alle anderen an die Tankstelle und tankst Diesel. Damit bist du auf der sicheren Seite!

 

Die OM 621 wurden in Fahrzeugen von 1959-68 verbaut, auch als Industriemotor in Staple, im Unimog, im Mercedes 219 Bus/Transporter, Landmaschinen und Booten. Der Motor des /8 und W123 Diesel ist im Grunde der OM621. Jedoch gibt es kleine Unterschiede wie die Position des Ölfilters (/8 Motor in die Flosse und der Ölfilter stört da er sich auf die Vorderachse legt. Du musst also einen flachen Adapter bauen der an dieser Positon immer bleibt und das Öl zu einem Ölfilter mittels Schläuchen leitet).

Motor: Er beruht auf dem OM 636 vom 170V  W 136 von 1949                                    (auf dem Bild ist ein OM636 aus einem Ponton-Diesel)

Und das ist die neue Errungenschaft

Ankunft und Bestandsaufnahme

Erst mal Kippen .....z.B. mit einer LIQUI-TECHNIK Kippbühne

Das Ding ist genial. Es ist zwar nervig ein Auto in das Gestell zu hängen, aber danach kommt man im Gegensatz zu einer Hebebühne am Unterboden überall hin. 

und los geht´s

erstes Foto entstand 31.08.2017, das letzte am 14.09.2017 ... "mit Versiegel U-Bodenschutz erneuern auf der Fahrerseite 

Reparaturbleche brauche ich keine, ich mache sie lieber selbst mit Geduld. Also auf zum Bleche schneiden, biegen, bördeln, einpassen, einschweissen

Schwellerendspitze vorn links Fahrerseite

Schwellerendspitze hinten links Fahrerseite

Fronttraverse links

Auf der Fahrerseite (links) komplett alle Schweissnähte mit  Owatrol und Rostversiegelung versiegelt, die Nähte mit Karosserie-Dichtmasse abgedichtet und alles mit Unterbodenschutz behandelt ...

Lampentopf links

Der bestellt Lack ist gekommen ... wie erwartet passt der Farbton nicht :(Naja, besser als hellgraue Grundierung

Und jetzt die rechte Seite 

 

Frottraverse rechts

Reserveradmulde rechts

Die kleinen Löcher hinten rechts hab ich erst mal nur geschlossen. Es ist alles dort noch original ab Werk und das ist mir lieber. Die beiden Schweller werden eh noch komplett erst mit Owatrol, dann mit Hohraumversiegelung geflutet.

Schwellerendspitze vorn rechts

An der Fronttraverse rechts geht weiter ... dabei hab ich noch ein kleines Loch am rechten Längsträger entdeckt und beseitigt

Der gesamte Unterboden

Stabi-Gummi links ist gewechselt, rechts original zur Ansicht. Und klar auch links wurde gewechselt ...

Reine Info ohne Bilder. 

Den alten U-Bodenschutz habe ich gelassen ausser an den Stellen die ich machen musste. Also nur dort aufgetragen/ausgebessert wo er weg war. Die schwarze Farbe bekam er nur wieder durch das Auffrischen (2/3 Benzin mit 1/3 U-Bodenschutz gemischt) zurück. Kann man spritzen oder streichen

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... aber VORSICHT ... gute Durchlüftung ist Voraussetzung und rauchen sollte man auch unterlassen

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Gestern habe ich Löcher für die Hohraumversiegelungssonde gebohrt ... Tage vorher noch Gummiabdeckungen dafür besorgt. Heute Schweller und Traversen mit Ovatrol geflutet. Ihr fragt euch jetzt sicher "warum Owatrol, das tug doch taugt nix".

Als ich noch Oldtimer-Markt gelesen habe wurde es massiv zerrissen und Mike Sanders Fett in den Himmel gehoben ...

Die Jungs haben damals vor dem Test nicht das Beiblatt von Owatrol gelesen denn sie haben es auf vollkommen blankes Blech gepinselt. Das hätten sie aber tun sollen ... Owatrol braucht Rost um zu haften. Auf blankem Blech findet es keinen Halt und platzt ab wie jeder normale Lack ohne Grundierung. Owatrol ist Leinöl das aushärtet wie ein Lack. Es verdrängt in vorhandenem Rost die Feuchtigkeit und härtet aus. Das aushärten dauert aber recht lange (ein paar Tage sollte man rechnen den es ist ÖL). Es kommt also weder Sauerstoff noch Feuchtigkeit an das Metall. Rosten ist ausgeschlossen! Da ich nur Teile ersetzt habe und ich weiss das gelegendlich Flugrost in den Hohräumen ist, ist es also angebracht.

Merke: Blech + Sauerstoff + Feuchtigkeit = Rost
Entziehst du eines der drei Dinge, Rostet es nicht mehr weiter.

Ich streiche es prinzipiell über alles was angerostet ist. Einzig, loser Rost muss weg. Mit einer Drahtbürste den Roststaub abbürsten und gut.

Das Owatrol gut ist, weiss ich aus jahrelanger Erfahrung insbesondere mit einem Fiat 500 D. Das Auto habe ich ca. 17 Jahren in Teilen und ein leeres Chassis gekauft und restauriert. Das Auto war aus Norddeutschland. Die Wandung ist sehr oft doppelwandig und ich kam an den Massiven Rostfrass nicht ran. Ich hätte die komplette Aussenhaut tauschen müssen. Statt dessen habe ich 3 Liter Ovatrol über Tage darum versenkt. Fas Auto steht heute noch ohne Durchrostung, absolut äusserlich rostfrei da. Und ich war damals wirklich skeptisch!

Bei einem Opel Olympia-Rekord (1957) habe ich Ovatrol mit Lack gemischt ... den Kofferraum mit der Drahtbürste gereinigt und ausgesaugt. Dann dem Owatrol-Lack-Mix im Kofferaum und Innenraumboden satt verteilt. Es dauerte Tage bis es trocken war, aber es ist kein Pinselstrich zu sehen und der Rost ist gestoppt. (zwei Bilder davon hänge ich mal an).

Zurüch zur Flosse ... auf die Rostversiegelung mit Owatrol folgt herkömmlicher Hohlraumwachs. Das Mike Sanders soll gut sein, die Österreicher nehmen Seilbahnfett (billiger). Nur die Autos triefen Wochen lang .... das gibt hier viel (unbegründeter) Zorres

Morgen geht es also weiter mit Hohraumwachs, evtl. noch ein neues (gebrauchtes) Kofferraumschloss einbauen denn das hat mir die Fa. Wenner geschickt inkl. neuem Bremsleitungssatz.

Bilder folgen, auch von den gebohrten Löchern und ihren Kappen)

Gruss aus dem Süden

Nachtrag: Die Vorglühvorrichtung, also den Knopf zum ziehen, vorglühen und starten hat ein Vollpfosten vermutlich mangels Kenntnis kaputt gemacht, auseinander geschraubt und Teile davon versaubeutelt. Das ist auch mittlerweile brauchbar gemacht

Zur endgültigen Hohlraumversiegelung bin ich leider nicht gekommen. Ich hatte mir überlegt das ich mich erst schnell noch mal um die Startvorrichtung/Zündschloss des Diesel kümmere.Hat zwar funktioniert aber alles zu schwergängig ... mit schnell mal war aber nix.

Am Ende musste ich, da der Zugschalter dem vorherigen Besitzer zerstört wurde, alles ausbauen. Er wusste nicht wie man einen Diesel startet, hat am Zugschalter herum gezerrt bis es den Dienst quttierte da alles verbogen ist. Er kaufte zwar ein neues Zündschloss und gab es mir mit. Nur blöd das er eines für Benziner besorgt hatte. Egal, jetzt hab ich zwei im Bestand für Benziner und wer weiss, vielleicht kommt doch wieder mal eine Flosse für mich. Den Zug zur ESP hat er auch bei der Aktion geknickt (sowohl Aussenmantel wie den Zug selbst. Ich hatte aber zum Glück noch ein komplettes Zündschloss mir Startvorrichtung und Zug, wenn auch nicht mehr 100%ig ok, in meinem Bestand. Aus zwei defekten Dieselzündschlössern (zweiteilig) wurden ein funktionierendes. Wer diese Frimelei unter dem Armaturenbrett mal gemacht hat, versucht sie zukünftig zu vermeiden .. ich habs nicht geschafft ...

Egal, ist auch erledigt und das neue Heckdeckelschloss montiert ist (Kinderspiel im Gegensatz zum ausbohren der Schraube wenn der Kofferdeckel zugeschlossen ist).

Aufgefallen ist mir noch das der Fussraum auf der Fahrerseite nass und der Behälter zum Geberzylinder leer ist. Kupplung funzt aber interessanter Weise weiter. Muss ich also auch noch ran, denke das die Zuleitung vom Behälter zum Geberzylinder undicht ist. Ich werd es sehen.
Mal sehen was morgen kommt ...
Hat noch irgend wer ein Lenkrad herum liegen und gibt es zu einem günstigen Kurs ab (was kosten die eigentlich mittlerweile ohne Pralltopf)? Das gleiche mit Türschlösser denn die Schlüssel fehlen ... alternativ einen Türschlüssel dann passe ich die Schlösser dem Schlüssel an ...)

Hohlraum ist versiegelt ... zum besseren Verständnis sieht man wie und das es auch zukünftig möglich ist

Innenausstattung, sofern noch brauchbar gereinigt und Pflegemittel drauf. Jetzt muss ich mal sehen wo ich die Schwellerabdeckungen, Fussmatten und Kardantunnelabdeckung in brauchbarem Zustand her bekomme

alten Lack mit Haushalts-Polierstaub (trockenes Pulver ohne Phosphate o.ä. also ähnlich Kreidestaub) erst mal leicht abgetragen, dann Politur drauf ... fertig

Die Technik

Die Flosse war noch letztes Jahr beim MFK (TÜV), war im Gunde alles OK

ausser:

 

ein ausgeschlagenes Vorderachsgelenk, die Feststellbremse verzögerte ungleich, es gäbe einen Ölverlusst und die Scheibenwaschanlage hatte kein Wasser. 

 

Nun ja, das Gelenk war definitiv hin, hab gleich alle 4 ersetzt

 

Ein Radbremszylinder war undicht vor dem Termin, den hatte ich ersetzt und die Beläge vermutlich nicht 200% gereinigt was ich jetzt nachgeholt habe

 

Einen Ölverlusst gab es nie, lediglich glänzt der U-Boden stellenweise was wohl als feucht angesehen wurde ... :(

 

Und die Scheibenwaschanlage hab ich mit Wasser befüllt ...

 

jetzt warten wir mal was die Herren vom MFK dazu sagen ...

Das Auto wurde wieder vorgeführt und ging OHNE MÄNGEL durch  !!!!!


Die Technik ist robust, fast alles ist in der Niederlassung oder den Teilehändlern lieferbar. Einzig, alles ist oftmals eine Frage des Preises!